Ein Blogartikel zum Thema Karriere von Gabriele Stodl-Sollak und Gerhild Deutinger

Sheconomy: Sehen und gesehen werden. Warum Positionierung wichtig ist.

   Das Interview mit dem Magazin Sheconomy vom 10.02.2020 haben wir für alle Interessierten archiviert.

Aktive Positionierung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, am eigenen Karriereweg konsequent die Spur zu halten. Gabriele Strodl-Sollak bietet unter anderem Positionierungs-Workshops für Frauen an und erklärt, warum das so ist.

Analog zur Tierwelt, die ja durch und durch nach den Regeln des Grundsatzes »Fressen und gefressen werden« funktioniert, könnte man sagen, dass sich bei uns Menschen alles um das Thema »Sehen und gesehen werden« dreht. Wie und ob man überhaupt gesehen wird, hat allerdings sehr viel mit der eigenen Positionierung zu tun. Wo stehe ich, welche Haltung zeichnet mich aus und auf welche Werte stütze ich mich?

An sich ist der Themenkomplex Positionierung, wie Kommunikationsexpertin Gabriele Strodl-Sollak erklärt, nichts Neues. »Denken Sie doch mal, welche Bilder Ihnen in den Kopf kommen, wenn Sie an Wolfgang Amadeus Mozart denken. Wir denken an seinen Auftritt als Vierjähriger bei Maria Theresia, seine geniale und weltbekannte Musik und die vielen Reisen durch Europa, den Konflikt mit dem Erzbischof, die Affären mit seinen Frauen, seine derb-lustvolle Sprache und die mahnenden Briefe des Vaters.

Wenn wir dem eine Headline geben, kommt wahrscheinlich ‚lasterhaftes Genie‘ dabei heraus. Und das wäre dann auch schon seine Positionierung«, fasst sie zusammen. Und fügt noch hinzu: Entweder ich gestalte es aktiv oder ich lasse es geschehen. Wer sich für die aktive Variante entscheidet, spart sich in der Folge jede Menge Arbeit.«

Wer seine Positionierung aktiv gestaltet, spart sich jede Menge Arbeite in der Folge.

Die Kommunikationsexpertin Gabriele Strodl-Sollak war als Führungskraft und Pressesprecherin eines internationalen Wirtschaftskonzerns viel im Ausland unterwegs, hat PR- und Agenturerfahrung und entschied sich im Jahr 2006 schließlich dazu, ihre eigene Agentur, die Sollak Kommunikationsarchitekten, zu gründen. Heute bietet sie, mit ihrer Kollegin Gerhild Deutinger, auch Positionierungs- und Karriereworkshops an, die Frauen dabei helfen sollen, zielstrebig voranzukommen, an ihren Stärken zu arbeiten und etwaige Karrierekiller auszuschalten.

Mit dem Thema Positionierung hatte sie aber schon während ihrer Agenturzeit zu tun: »Als PR-Agenturen haben wir das Thema Positionierung für einzelne Vorstände in den 1990er Jahren in Österreich entdeckt. Inspiriert hat uns dabei die Politkommunikation aus den USA, wo bereits mit diesen Konzepten gearbeitet wurde. Mit einer klaren Positionierung wissen die Leute, wofür man steht. Es gibt eine Erwartungshaltung der Person gegenüber, man steigert den persönlichen Bekanntheitsgrad und noch dazu macht es sympathisch.«

Mit einer treffenden Positionierung, steigert man automatisch den Bekanntheitsgrad.

Immer wieder wird sie gefragt, ob es nicht auch ausreicht, einfach die Dinge zu tun, die einem Freude bereiten. Die Positionierung ergibt sich doch dann von ganz alleine? Oder etwa nicht?

Nicht ganz, wie Strodl-Sollak anmerkt. »Für manche Lebensphase ist das in Ordnung. Dafür ist ja auch ein Gap-Year nach der Matura oder dem Studium sinnvoll. Manchmal beobachten wir das auch nach großen Lebensumbrüchen durch Scheidung, Krankheit oder einem anderen Verlust. Wir sollten im Auge behalten, dass Positionierung immer stattfindet. Entweder ich gestalte es aktiv und verstärke ganz bewusst einen Aspekt meines beruflichen Leistungsspektrums oder aber ich lasse es zu, wie mich andere sehen, gehe in die Reaktion, finde es spannend welche Anfragen an mich herangetragen werden, weil die Leute mir etwas Bestimmtes zutrauen.

Gerade für Menschen, die Generalist:innen sind, ist es eine Verlockung eine vermeintlich passive Rolle einzunehmen.«

Allerdings birgt diese Strategie die große Gefahr, dass man zu lange darauf wartet, »entdeckt« zu werden. Strodl-Sollak warnt vor allem Frauen davor, auf dieses Pferd zu setzen – auch wenn es sich gerade richtig anfühlt. »Die Genderforschung spricht hier vom ‚Tiara-Syndrom‘, also von Frauen, die ihre Arbeit gut machen und darauf hoffen, dass ihre Chefs darauf aufmerksam werden und ihnen als Dank eine Tiara auf den Kopf setzen, sprich eine freiwillige Gehaltserhöhung geben oder eine andere Form von Beförderung.

Selten tritt dieser Fall im richtigen Leben ein«, so Strodl-Sollak. Gerade beim Thema Gehaltserhöhung sollten Frauen also darauf achten, dass zwischen »sehen« und »gesehen werden« keine zu große Lücke entsteht.

Der nächste Positionierung-Workshops startet am Freitag, den 24. Februar 2023 nachmittags. Infos und Anmeldung finden Sie hier.

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